México-City – die Megastadt

Von Guanajuato aus ging es mit einem sogenannten VIP-Bus nach México City. In Mexiko gibt es keine Eisenbahn für weitere Entfernungen, man nimmt den 🚌 Bus. 

Auf der Schiene findet nur Güterverkehrs statt. In der Vergangenheit gab es mal den PersonenVerkehr auf der Schiene, aber die Ehefrau (!) eines ehemaligen mexikanischen Präsidenten war der Meinung, dass es für die Bevölkerung unwürdig sei, sich mit der Bahn fortzubewegen. und so wurde kurzerhand der Schienenverkehr für Personen eingestellt. Kleine Anekdote am Rande: uns wurde erzählt, dass die Familie der Ehefrau des Präsidenten zu der Zeit zufälligerweise Besitzer eines großen Busunternehmens war. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Auf jeden Fall ist Busfahren in Mexiko in keinster Weise mit Deutschland vergleichbar: die Sitze gleichen eher einer Sänfte und sind zu einer Art Liege ausfahrbar. Es gibt WLAN, eine Auswahl an Filmen über individuelle Flatscreens, Getränke und Snacks zur Begrüßung usw. das ist schon recht luxuriös- und preislich sehr erschwinglich.

So sieht so ein Platz im Fernbus aus. Erinnert mich ein bisschen an diese elektrischen Sessel bei alten Leuten 😉
Entspannt und fast allein im Bus nach México City

México City 🇲🇽

Ich war nun schon in einigen Mega- Städten (London, Hongkong, Bangkok, Moskau, New York) – und jede dieser Städte ist komplett anders und nicht mit den anderen vergleichbar. Mexico City beispielsweise ist einerseits auf der Straße recht laut, trotzdem sind die Leute und die Grundstimmung hier äußerst entspannt. Dabei darf man nicht vergessen: die Stadt Mexico City hat im Kern zwischen acht und neun Millionen Einwohner, die Metropolregion hat über 20 Millionen Einwohner! Die Stadt wächst nach wie vor sehr stark – und wie ich es empfinde, ohne eine größere städtische Planung – was sich im Stadtbild zeigt: zwar gibt es so etwas wie Schnellstraßen und die Stadt-Autobahn, trotzdem steht man mehr auf der Straße, als dass man fährt. So kommt es, dass man gerade im innerstädtischen Bereich selbst für kurze Distanzen sehr lange mit dem Auto benötigt.

20 Millionen Einwohner! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Die Metropolregion Berlin/Brandenburg hat 6 Millionen…. auch schon was.

Und trotz des irrsinnigen Verkehrs und der Anzahl an Menschen geht es hier eigentlich recht entspannt zu – mexikanisch halt!

Am ersten Tag in México City entschieden wir uns erst einmal für eine Stadtrundfahrt – für den innerstädtischen Bereich waren das 6 Stunden – inklusive wirkliche Fahrzeit.

Stadtrundfahrt…. über Stunden im Bus, da ist Sitzefleisch gefragt

Am Donnerstag war ein bisschen Kultur dran – in so einer Stadt wie México City war das die Qual der Wahl.  Ich entschied mich für das Museo Jumex – die Privatsammlung des Unternehmer Eugenio López Alonso. Mit dabei: Werke von Damien Hurst, Andy Warhol, Jeff Koons, Marcel Duchamp usw. Und erstaunlich viele deutsche Künstler wie Andreas Gursky und Martin Kippenberger

direkt nebenan ist das Museo Soumaya.

Der mexikanische Milliardär Carlos Slim hat das Museum nach dem Tod seiner Frau zu ihren Ehren gebaut.

Museo Soumaya
Museo Soumaya des Milliardärs Carlos Slim – vor seinen beiden Wolkenkratzern

Er befindet sich immer im auf und ab der Top 3 der reichsten Menschen der Welt mit einem Vermögen von ca 80 Mrd Dollar.

Und da kann man als Witwer auch mal ein Museum für 34 Millionen Dollar mit einer umfangreichen Kunstsammlung mit rund 66.000 Exponaten bauen. Mit dabei ist alles an Künstlerinnen und Künstlern, was Rang und Namen hat. Tss!

Chinatown gibt es auch México City

Bootstour – mit Getränken & Gesang

Auf einem dieser super bunten Boote waren Andreas und ich unterwegs – gemeinsam mit Janet und Jonathen aus Baltimore, die wir am Bootssteg kennengelernt hatten.wir teilten uns eines der Boote

Gestern (Freitag – unser vorletzter Tag) waren Andreas und ich im Stadtteil Xochimilco, um dort eine Bootstour auf den Kanälen zu machen. Am Bootsanleger trafen wir Jonathan und Janet aus Baltimore (USA), mit denen wir uns zusammenschlossen und gemeinsam ein Boot für 2 Stunden charterten.
Das war eine ziemlich gute Idee- wir hatten eine super Zeit. Es war ziemlich voll auf den Kanälen vor lauter Booten. Und dass, obwohl wir an einem Werktag unterwegs waren. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es dort am Wochenende aussieht. Dabei ist das ganze nicht nur eine touristische Angelegenheit: Einheimische gehen mit Ihrer ganzen Familie an Wochenenden auf ein Boot, nehmen essen und trinken mit, und lassen sich durch die Kanäle gondelieren. Dazu gehört, wie in Mexiko immer, Ihr ahnt es schon: laute Musik! Einige Passagiere hatten einen Ghettoblaster mitgebracht und auf volle Lautstärke aufgedreht. Die charmantere Alternative ist es, sich direkt ein Mariachi-Orchester auf das Boot kommen zu lassen. jawohl! Für 100 Pesos, umgerechnet fünf Euro, kommt die ganze Combo auf das eigene Schiff und trällert einem ein Lied nach Wunsch. Quasi eine lebende Jukebox. es sind unzählige dieser Boote mit Mariachis unterwegs, und man sucht sich einfach eins aus, dass dann an Bord kommt. Nach dem Minikonzert verkrümeln sie sich dann wieder auf ihr eigenes Böötchen. Unsere Mitreisende Janet ist gebürtige Mexikanerin, und dementsprechend war sie ganz heiß darauf, eine Kapelle auf unser Boot zu bestellen. Das Video dazu seht ihr hier.

Die Mariachis auf unserem Boot – ein Privatkonzert. Nicht formvollendet und schön einstudiert – aber ein großer Spaß
Gruppenfoto mit dem Mariachi Orchester
Gemeinsam mit Jonathan und Janet – ein sehr nettes Paar.
Ich habe erst auf dem Foto gesehen, dass die üppige walkürenhafte Mariachi-Sängerin ganz schön fummelig mit Andreas war. Ich hoffe, ich muss mir da keine Sorgen machen.

Das war schon wirklich eine tolle Angelegenheit, die 2 Stunden vergingen wie im Flug.

Man kann sich aber nicht nur eine Kapelle am Boot holen, nein, alles wird unterwegs eigentlich feilgeboten: von Blumengrenzen über sowie Niers, Getränke oder Essen. Andreas und ich machen den Fehler, uns gemeinsam mit Jonathan ein die Kinder zu bestellen. In dem Video könnt ihr sehen, welche Größe die hat die Kita hat, ich schätze mal 1 cl.

Blumenkränze für das Haupthaar wurden auch feilgeboten

Danach ging es noch in das Haus  von Mexikos berühmtester Tochter, der Malerin Frida Kahlo. Hier konnte man einiges über ihre tragische Biografie und Ihr Schaffen direkt vor Ort erfahren, daneben hingen Gemälde von ihr an den Wänden. 

Ich hatte ja schon einmal über die „Piñatas“ geschrieben. Das sind diese hohlen Pappmaché-Figuren, die insbesondere bei Kindergeburtstagen eingesetzt werden. Sie sind gefüllt mit Süßigkeiten und hängen beispielsweise an einem Baum. Die Kinder hauen solange mit einem Knüppel auf die Piñatas ein, bis sie auseinander brechen, und sich die Süßigkeiten über sie ergießen.
interessant: besonders beliebt soll momentan die Piñata in Form von Donald Trump sein. Hihi….. eine hohle Pappfigur, die am Baum hängt und auf die alle mit Freude einschlagen können…
noch ein Piñata Laden

Zum Abschluss des Tages und zu vorangeschrittener Stunde ging es dann noch hinauf auf eines der höchsten Gebäude der Stadt bzw Lateinamerikas, wo sich im 42. Stockwerk ein Restaurant befindet. Da es schon 23:00 Uhr war, als wir eintrafen, waren wir so ziemlich die einzigen Gäste und konnten fein herumlaufen und Mexico City von oben bewundern!

Im siebten Himmel – hoch über der Stadt. Unglaublich, wir hatten überall freie Sicht auf die unendlich weite Stadt!

So Amigos…. und nun ist es Samstag Abend und Andreas und ich sitzen in México City am Flughafen und warten darauf, dass es losgeht.

Morgen gibt es noch einmal einen kleinen Abschluss – freut mich, wenn ein paar von Euch bis zum Ende gelesen haben… die Klickzahlen hier sind zumindest ganz gut.

also, wir machen uns gleich mal auf zum Flug,

wir freuen uns schon, Euch bald alle wieder zu sehen!

letzte Grüße aus dem warmen México,

Robert und Andreas

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