Weihnachtsrückblick und Geisterstadt

Ach Leute! Ich habe ein schlechtes Gewissen: wir sind so viel unterwegs hier, dass ich gar nicht so recht Zeit finde, für den Blog zu schreiben. Aber, jetzt gibt es erst einmal ein Update zu Weihnachten – und zu unserem Besuch einer Geisterstadt

Heiligabend

Wir waren am Heiligabend bei Uriels Mutter eingeladen. Normalerweise ist das Haus zu Weihnachten gerammelt voll, mit Uriels zwei Brüdern und zwei Schwestern und deren Familienanhängen.. Dieses Jahr waren allerdings nur Uriel und sein Bruder Leo dabei. Zu essen gab es Pozole, einen traditionellen mexikanischen Eintopf. Der Eintopf wir mit Mais 🌽 und Schweinefleisch 🐷 zubereitet. Dazu muss ich noch erwähnen, dass ich Maiskörner von dieser Größe zuvor noch nie gesehen habe. Es ist eine besondere Sorte. In der Größe wie bei uns Popcorn! Die Eintopf wird mit Schweinepfoten eingekocht. Ich war ganz dankbar, dass ich keine dieser Pfoten auf meinem Teller hatte. Es war mir aber ein großes Vergnügen, Uriel dabei zuzusehen, wie er genüsslich die Pfote auf seinem Teller aß 😁.

Weihnachten in Mexiko bei Familie Moreno Vázquez

Geisterstadt – Real de Cartorce

Tagsdrauf sind wir in die Geisterstadt Real de Cartorce mitten in der mexikanischen Wüste gefahren. Ich dachte so in meinem jugendlichen Leichtsinn: zieh dir mal eine kurze Hose und ein T-Shirt an. Als wir Uriel dann bei seiner Mutter abgeholt haben, hatte er eine dicke Jacke und Handschuhe dabei! Gut dass ich zur Not auch noch ein langes Shirt und eine lange Hose eingepackt hatte.

Verlassenes Motel auf dem Weg in die Geisterstadt – wir fuhren übrigens einen großen Teil der Strecke auf einem Teilstück der Panamericana. das ist die Straße, die von Feuerland bis nach Alaska reicht.

Der Ort liegt 3,5 Fahrstunden von San Luis Potosí entfernt – Die letzten 20 km ging es über eine ziemlich steinige Piste.

Es ging rauf auf 2.600 Meter – San Luis liegt bereits auf einer Höhe 1.800 Meter Höhe – es ging also noch ein bisschen höher – und dann folgte noch ein 2,6 km langer Tunnel – ohne grosse Beleuchtung. Das war schon ganz schön abenteuerlich. Aber die etwas beschwerliche Anreise lohnte sich!

Start der Tunnelfahrt nach Real de Cartorce
Im Tunnel – bei spärlicher Beleuchtung, mit viel Staub und Leuten am Tunnelrand
Impressionen aus der Geisterstadt

Seit der mexikanischen Revolution ist der früher bis zu 30.000 Einwohner zählende Ort weitgehend verlassen und galt lange Zeit als Geisterstadt. Erst in den letzten Jahren wurde Real de Catorce durch Touristen und aufgrund der Ansiedlung einiger Künstler, die Kunstartikel für den Tourismus produzieren, wiederbelebt. Der internationale Tourismus ist vor allem auf den Film The Mexican mit Julia Roberts und Brad Pitt zurückzuführen. Inzwischen hat der Ort wieder über 2000 Einwohner, das Flair einer Geisterstadt ist aber erhalten geblieben.

Ein sehr beliebtes Getränk 🥤 in der Region um San Luis Potosí: Michelada – ziemlich erfrischend, aber die Zutatenliste ist exotisch: eine Mischung aus hellem oder dunklen Bier und (jetzt geht es los!) Limettensaft, Maggi (und das ist hier deutlich konzentrierter als in Europa), Tabasco, Salz und Worcestersauce. Bei uns kamen noch ein Chilirand 🌶 am Becher und ein Strohalm mit einer Tamarind-Ummantelung dazu!
Ich weiß, es sieht nicht so aus, ist aber sehr lecker und erfrischend. Ein bisschen wie Bloody Mary. Man kann das Ganze auch als „Michelada con Clamato“ trinken, dann kommt noch Tomatensaft mit dazu!
Eingang zum Friedhof
Blick ins Tal von Real de Cartorce
Agaven werden hier etwas größer als im heimischen Garten in Deutschland 🙂

So, hier ist es jetzt der 31.12 – 13:40…. Ihr werdet bald auf das Neue Jahr anstoßen, hier dauert es noch 7 Stunden länger. Wir wünschen Euch nen super Rutsch ins Neue Jahr, und einen fantastischen Start in das Jahr 2020! und sowieso: ein Frohes Neues Jahr, vor allem Gesundheit und eine Gute Zeit.

Wir werden gleich mal zum Strand in Puerto Vallarta aufbrechen, wo wir für 4 Tage sind.

Viele liebe Grüße und noch einmal: Guten Rutsch,

Roberto Lopez & Andreas

Isla Mujeres

Moinchen!

Aufgrund der schlechten Internetverbindung bin ich ein bisschen im Rückstand, was die Aktualität der Beiträge angeht. Daher hier noch unser Bericht von der Isla Mujeres, wo wir zwei Tage vor Weihnachten zugebracht haben.

Typisches Panorama auf Isla Mujeres (Insel der Frauen)

Zu Isla Mujeres kann ich gar nicht so viel sagen. Es handelt sich um eine kleine Insel, vorgelagert vor Cancún. Man fährt innerhalb von 15 Minuten mit der Fähre auf die Insel. In den Reiseführern war zu lesen, dass die Insel sich ihre Ursprünglichkeit bewahrt habe. Nun ja…. das können wir nun nicht so bestätigen – allerdings: an so einen Tag wie Heiligabend ist halt Hochsaison, und die Insel bummsvoll! Wir hatten trotzdem unseren Spaß.

Blick von unserem Hotel auf das Meer
Frühstück 🍳 in Isla Mujeres: Fisch mit gebratenen Chilis 🌶
Südspitze von Isla Mujeres
Abends auf den Straßen von Isla Mujeres
Abends auf den Straßen von Isla Mujeres

Zum Straßenverkehr in Mexiko

Ganz generell: die Straßen in Mexiko sind ziemlich gut ausgebaut. Daher war es auch grundsätzlich bisher kein Problem mit einem Mietwagen rumzudüsen.

Jetzt kommen wir zum ABER:

⁃ insbesondere in Ortschaften sind alle paar Meter diese krassen „Knubbel“ (Hügel?) zur Begrenzung der Geschwindigkeit. Die Dinger sind hier aber echt gemein – nicht immer sieht man sie, und die sind deutlich heftiger als in Deutschland

⁃ Da wären wir auch bei Punkt zwei: dementsprechend haben die Stoßdämpfer hier auch ganz schön gelitten. Insbesondere bei unserem zweiten Wagen fühlte es sich an, als wenn man mit einem Trampolin durch die Gegend fahren würde. In Verbindung mit den „Knubbeln“ wurde es dann echt gemein….. und man sieht die Dinger halt nicht immer! Ihr könnt euch Andreas Gesichtsausdruck vorstellen…. wenn man mal wieder rüber hüpfte und hoch und runter geschleudert wurde 😂🤣

Den Höhepunkt hatten wir nun auf Isla Mujeres: ein Golf-Car!

Ihr kennt die Szene dazu von Austin Powers? Bzw. den „Pussy Wagon“ aus „Come fly with me“??? So fühlten wir uns: Rob und Andy im „Pussy Wagon“!

Ændy, der Rallye-Fahrer im Pussy-Wagon – 🎶 ”wir sind die Coolstem, wenn wir cruisen” 🎵😂

Man war das lustig! Die Dinger fahren wohl bis maximal 30kmh – unser fuhr 20kmh 😂🤪! „Reisen statt Rasen“war die Devise. Dazu machte unser Modell einen Höllenlärm (alter Benzin-Rasenmäher-Motor?) und hatte ab und an einige Verpuffungen, die sich durch den Auspuff in die Umwelt knallten. Herrlich!

Ganz schön laut in unserer Rennziege!

Mit Bandscheibenvorfall sollte man die Dinger allerdings nicht fahren. Wegen der vielen Knubbel auf der Straße wird man ordentlich und hart durchgeschüttelt, egal bei welchem Tempo.

Und zum Schluss: auf der Fähre konnten wir einem Gespräch darüber lauschen, dass der Flughafen von Isla Mujeres nicht für den Transport von “Menschen und Gütern” benutzt wird…. hier werden halt andere Dinge angelandet! Dazu passt auch der Bericht eines Hotelbesitzers, der bereits auf der Insel ein Hotel hatte und aufgegeben hatte. Auf der anderen Straßenseite wohnte ein Kartelboss, und er er konnte des öftren zusehen, wie die Polizei vorbei kam, um den Polizeiwagen mit Drogen zu beladen. Dazu kamen noch die regelmäßigen “Sonderzahlungen”, die er zu leisten hatte. Nach ein paar Jahren hatte er keine Lust mehr darauf und kehrte der Insel den Rücken.

In diesem Sinne, friedliche Grüße,

Roberto Escobar

Frohe Weihnachten – auf mexikanisch

Euch allen ein sehr schönes und entspanntes Weihnachtsfest! Lasst es euch gut gehen! 🎄🎁🎅

Hier ist gerade der Morgen des 25.12 – Ich hoffe, bei euch allen war gestern der Weihnachtsmann zu Besuch!?

Andreas und ich wünschen Euch sehr sehr schöne Weihnachten 🎄! Lasst es Euch gut 😊 gehen bei Weihnachtsgans & Co. Und habt eine gute Zeit, mit allen, die Ihr lieb habt 😘

Ich weiß, Ihr habt über die Weihnachtstage anderes zu tun, als euch unseren Blog durchzulesen. Daher gibt es heute mehr Fotos, weniger Text.

Wir feiern Weihnachten ja mit Uriel und seiner Familie in San Louis Potosí. Dazu werde ich aber in einem späteren Blog berichten.

Aber erst einmal: Heute Morgen ist mir ernsthaft fast das Herz stehen geblieben, und ich dachte ich werde 😩 ohnmächtig

Situation: Wir sind hier bei dem besten Freund von Uriel untergebracht, der uns seine Wohnung überlassen hat. Ich war gerade dabei, auf dem vergitterten Balkon die Wäsche aufzuhängen, als Andreas mir Gesellschaft leisten wollte. Er kam raus, und zog die Balkontür hinter sich zu, die sofort ins Schloss fiel und von innen verriegelte!😮😮😮Andreas’ und mein Handy befanden sich in der Wohnung! Aaaaaarrrrrh! Ich sah ihn nur mit großen Augen an, und der Film begann von meinem geistigenAuge abzulaufen:

  • wir sind gefangen auf dem verschlossenen Balkon,
  • die Wohnungstür ist von innen mit einem dicken Schloss und Riegel verschlossen,
  • wir kommen hier nicht raus und können auch nicht nach draußen telefonieren,
  • Uriel kann uns nicht erreichen,
  • er macht sich Sorgen und die Polizei,die Polizei wird gerufen,
  • Ich habe mir zwischenzeitlich schon in die Hose gepinkelt,
  • die Wohnungstür wird aufgebrochen,
  • auf dem Küchentisch im Eingang liegt Rauchware von Andreas.

Ach du Scheiße!

Oh Gott oh Gott oh Gott!

Nach diversen ziemlich langen Schrecksekunden machte Andreas gottseidank eine Entdeckung: Das Fenster neben der Balkontür ließ sich öffnen, und wir konnten wieder in die Wohnung.. und ich musste mich erst einmal einen Moment hinsetzen!

Puhchen! 😳

So, jetzt komme ich aber zu den vorweihnachtlichen beziehungsweise weihnachtlichen Impressionen aus Mexiko:

Hier ein paar Impressionen von Weihnachten in Mexiko:

Bei uns wird die Weihnachtsdekoration ja immer weniger und reduzierter, in Mexiko ist mehr halt mehr.

Weihnachtsbaum in unserem Hotel in Isla Mujeres. Bierdosen als Weihnachtsdeko….

Weihnachtsdekoration in Valledolid- bei 30 Grad. Im Hintergrund die chice Kirche

„Piñatas“ sind eine sehr schöne mexikanische Angelegenheit. Auf Kindergeburtstagen gehören sie genauso dazu wie halt zu Weihnachten 🎄. Eine Piñata ist ein hohles „Ding“ aus Pappmaché, das die Form von Tieren, Personen oder irgendwelchen Gegenständen haben kann. Die Piñata wird gefüllt mit Süßigkeiten 🍬 und aufgehängt. Und dann dürfen die Kinder mit einem Schläger drauflos kloppen, bis das Ding zu Bruch geht, und die Naschereien herauspurzeln. Das Video haben wir vor der Kirche in Playa del Carmen aufgenommen- direkt gegenüber von unserem Hotel.
Und hier noch einmal das Ganze als Video
Der kleine Andreas möchte aus dem Smålland bei Walmart abgehört werden…
Der Weihnachtsbaum in Punta Allen. Auf dem ersten Blick ganz normal… bei näherem Hinsehen: der Baum besteht aus Flaschenböden von Plastikflaschen!
Das Ganze bei Nacht… schon ganz nett!
Der einsamste und traurigste Weihnachtsbaum der Welt! Aufgenommen beim Blick in eine Hotellobby…. wie eine Fichte, die man mal im letzen Jahr gekauft hat 😉
ein Krippenspiel…
Wie ich schon schrieb: Mexikaner mögen es bunt und vital… auch zu Weihnachten
Und hier noch ein für europäische Augen wirklich bizarres Video: in Valledolid findet in der Vorweihnachtszeit an jedem Abend ein Straßenumzug verschiedener Gruppen statt. Wir waren live beim Umzug der „Taxi-Innung“ dabei. Das Gegenteil von „Blockflöte“ in Deutschland – eher eine Art Straßenkarneval. Sehr bunt – und wie immer hier: extrem laut 😜…. das war richtig gut!
Richtig geil…. der Weihnachtsbaum vor dem Rathaus in Playa del Carmen

In diesem Sinne: Euch ein besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest! „🎶 Feliz Navidad! 🎁 Feliz Navidad! 🎵 I’ll gonna wish you Merry Christmas…🎶🎵!”

Die besten Wünsche,

Santa 🎅 Robsi & Ændy, the Red-Nosed-Reindeer